Fohlenfütterung - der Anfang ist geschafft
Vom Absetzer zum Heranwachsenden
In unseren letzten Futtertipp haben wir die ersten 6 Monate eines Fohlens in Bezug auf die Fütterung betrachtet. In diesem möchten wir nun auf die Bedarfssituation der Absetzer näher eingehen.
Der Absetzer - Fressen wie ein Großer?
Fohlen werden üblicherweise im Alter von ungefähr 6 Monaten von ihrer Mutter abgesetzt. Nach dem Absetzen fehlt es den Fohlen vor allem an den hochwertigen Eiweißen und Vitaminen aus der Muttermilch. Trotz ausreichender Energieaufnahme kann es zu Entwicklungsstörungen und Mangelerscheinungen kommen, die aus dem Fehlen von B-Vitaminen und essentiellen Aminosäuren (vor allem Lysin) resultieren.
Dem Mangel entgegenwirken
Um diesen Engpass zu überbrücken, empfehlen wir die Gabe von hochwertigem Mineralfutter. Ob und in welcher Menge auch ein Kraftfutter gegeben werden sollte, hängt auch für Absetzer in erster Linie von der Qualität der Weide ab. Allerdings fehlt es auch bei sehr gutem Weidegras meist an Kalzium und Spurenelementen wie Kupfer und Selen.
Wir empfehlen für Absetzer (Futter):
- Kraftfutter: Heiro-Start-up
- Mineralfutter: Ismo-BIG-M
Bitte achten Sie unbedingt darauf, dass die Futterration zum Fohlen passt. Auch eine Überversorgung mit Kraftfutter, Eiweißen und Mineralien/Spurenelementen kann dem Fohlen schaden. Die Zusammensetzung muss also ideal abgestimmt sein. Bitte beachten Sie:
- zu viel Energie bei zu wenig Eiweiß kann zu Verfettung führen.
- eine zu hohe Kraftfutterration kann langfristig zu Skelettschäden führen (durch hohe Insulinausschüttung). Eine hohe Gewichtszunahme und schnelles Wachstum sind also kein Zeichen für eine optimale Aufzucht!
- der Mangel an Kalzium, Phosphor, Kupfer, Mangan und Vitamin D kann die Skelettentwicklung stören.
- fehlt Vitamin A, schwächt dies die Abwehrkräfte.
Die Futtergrundlage sollte aber immer gutes, gehaltvolles und hochverdauliches Raufutter (Heu) in passender Menge sein. Vorsicht ist bei den Jungpferden allerdings bei einer Ad-libitum-Fütterung geboten, da hierbei von den Jungtieren häufig zu viel gefressen wird.
Auch hierzu finden Sie genaue Zahlen und Bedarfstabellen bei Helmut Meyer und Manfred Coenen in ihrem Buch „Pferdefütterung“ (Enke Verlag, Stuttgart).
Gerne helfen aber auch wir Ihnen bei der Ermittlung der passenden Futterration für Ihre Absetzer.
Bewegung auch im Winter
Ausreichende Bewegung der „Jungspunde“ fördert die Entwicklung von Knochen, Bändern und Sehnen. Wir empfehlen die Gruppenhaltung in Laufställen mit Außenpaddocks. Um das Sozialverhalten der aufwachsenden Pferde zu stärken, ist die Gruppenhaltung immer einer Boxen-Einzelhaltung vorzuziehen.