Zinnkraut - Heilpflanze oder Problemkraut?

Wissenswertes über den Ackerschachtelhalm als Pferdefutter und auf der Pferdeweide

Vor einigen Tagen erhielten wir einen Anruf einer Kundin, die auf ihrer Weide einen hohen Anteil von Ackerschachtelhalm festgestellt hat und uns fragte, ob dieser auf der Pferdeweide problematisch ist.

Ackerschachtelhalm/Zinnkraut als Heilpflanze für Pferde

Der Ackerschachtelhalm - im Volksmund auch Zinnkraut genannt - gilt im Gegensatz zum giftigen Sumpfschachtelhalm zunächst als wertvolles Heilkraut – auch für Pferde! Sein Einsatz hat sich bei Lungenerkrankungen, Erkrankungen der Harnorgane, Stoffwechselstörungen, rheumatischen Beschwerden und Hauterkrankungen bewährt. 

Zudem soll Zinnkraut entgiftend wirken. Durch seine “zusammenziehenden Eigenschaften” wird Ackerschachtelhalm  häufig bei der Wundversorgung eingesetzt. Die Pflanze enthält vor allem lösliche Kieselsäure, das Saponin Equisetonin, organische Säuren sowie Kalk-, Kalium- und Natriumsalze, Eisen, Mangan und Magnesium.

Bei uns erhalten Sie Zinnkraut bzw. Ackerschachtelhalm getrocknet und geschnitten, als Pferdefutterzusatz.

Kleiner Gartentipp: Schachtelhalm-Sud als natürlicher Pflanzenschutz im Garten

Wenn Sie einen Sud aus Zinnkraut herstellen, stärken Sie durch die Kieselsäure die Abwehrkraft der Pflanzen in Ihrem Garten. Des Weiteren wird Ackerschachtelhalm-Sud auch als Fungizid, z. B. gegen Grauschimmel, Mehltau und Schorf eingesetzt. 

Das Problem bei Massenauftreten von Zinnkraut auf der Pferdeweide

Allerdings wird der als Zinnkraut bekannte Ackerschachtelhalm schnell zum Problem, wenn er in Massen auf der Pferdeweide auftritt. Er vermehrt sich unglaublich schnell und verdrängt andere wertvolle Kräuter und Gräser.

Seine Wurzeln ragen bis zu 160 cm tief in den Boden, sodass ein händisches Entfernen nicht nur sehr mühsam ist, sondern auch kontraproduktiv, da jede abgerissene Wurzel neue Verzweigungen bildet. Und damit nicht genug, denn wenn Sie beim Abtransport der entfernten Wurzeln, diese auf der Weidefläche verlieren, entstehen sofort neue Pflanzen. 

Aber wie entfernt man Ackerschachtelhalm von der Pferdeweide?

Eine sinnvolle Möglichkeit ist es, immer wieder oberflächlich den Schachtelhalm abzumähen. Dies erfordert allerdings viel Zeit! Mit Gift gegen den Schachtelhalm vorzugehen, ist eine andere, wenig ökologische Möglichkeit. Was bleiben denn dann noch für Alternativen gegen das Zinnkraut auf der Weide?

Ökologische & nachhaltige Ansätze zur Bekämpfung von Zinnkraut

Der Ackerschachtelhalm bzw. das Zinnkraut  ist eine Zeigerpflanze für nasse und verdichtete Böden. Ein nasser Boden ist gerade bei der Pferdehaltung anfällig für Verdichtungen. Dies bedeutet, dass der Boden nicht mehr „atmen" kann, das Kapillarsystem nicht funktioniert und das Bodenleben drastisch reduziert ist. 

Wertvolle Gräser und Kräuter können sich nicht richtig entwickeln und durch den Huftritt auf der Pferdeweide entstehen besonders viele Lücken, in die andere unerwünschte Pflanzen wie z.B. der kriechende Hahnenfuß Einzug halten können.

Also sollten Sie als Besitzer einer Pferdeweide dem Ackerschachtelhalm das Leben so schwer wie möglich machen und dies gelingt am Besten  indem sie versuchen, die Bodenqualität Ihrer Pferdeweide nachhaltig zu verbessern.

So erhalten Sie eine gesunde Pferdeweide

Regulieren Sie die Feuchtigkeit Ihrer Pferdeweide

Sorgen Sie dafür,  dass die Weide bzw. der Weideboden weniger nass ist. Langfristig hilft es ggf. Bäume zu pflanzen. Richtig effektiv und auch kurzfristig umsetzbar ist eine Drainage bei feuchten Weideböden.

Bestimmen sie die Bodenqualität

Unterstützen Sie die “erwünschten” Gräser und Kräuter auf Ihrer Pferdeweide. Nehmen Sie regelmäßige Bodenproben, denn besonders der pH-Wert ist hier entscheidend. Nur wenn dieser stimmt, können die Pflanzen alle für sie wichtigen Nährstoffe aufnehmen, und dann kann das Bodenleben wieder in Gang kommen. Ein vielfältiges Bodenleben ist langfristig die beste Methode gegen Verdichtungen.

Regelmäßig Kalken, bei sauren Böden

Damit der oben genannte pH-Wert stimmt, sollte man regelmäßig kalken. Das kann man das ganze Jahr über tun, wenn der Boden es zulässt. Bei nassen Böden geht das wahrscheinlich nur im Winter. Nutzen Sie hierzu speziellen Weidekalk, um Ihren Weidepflanzen die bestmögliche Nährstoffaufnahme zu ermöglichen

Düngen Sie Ihre Pferdeweide regelmäßig

Eine moderate Düngung mit unserem stickstoffreduzierten Dünger für Pferdeweiden gibt den Weiden auch vor dem Winter noch einen Schub. Die Gräser gehen dann nicht ausgelaugt in die Ruhephase und die Weide entwickelt sich im Frühjahr um so besser. Auch hier gibt eine Bodenprobe im Vorfeld, Aufschluss über den zusätzlichen Nährstoffbedarf des Weidebodens.

Lücken auf der Pferdekoppel schließen

Und zuletzt ist es besonders wichtig, Lücken sofort wieder nachzusäen, denn eine dichte, geschlossene Grasnarbe ist die beste Prophylaxe gegen “Verunkrautung”!

Dafür haben wir eigens eine Reparatursaat für Pferdeweiden zusammengestellt, die schnell und effektiv aufläuft und zudem fruktanarm ist. Diese spezielle Saatmischung sollte immer griffbereit sein, da man sie ständig benötigt.


Bildquelle: blabla5 auf Pixabay

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